6 Schritte um Deine Nervosität vor dem Wettkampf zu bekämpfen
UTE STANGGASSINGER
Als ehemalige Nationalspielerin im Volleyball unterstützt sie heute mit Leidenschaft junge und junggebliebene Talente auf ihrem Weg an die Spitze und macht sie als Mensch ein großes Stück stärker.
Du hast richtig Bock auf den Wettkampf, magst die Herausforderung und natürlich auch das Siegen?
Super vorbereitet bist Du auch, aber am Wettkampftag musst Du Deine Nervosität bekämpfen. Sie ist so stark, dass sie Dich daran hindert, zu zeigen, was Du wirklich kannst.
Möchtest Du wissen, wie Du im Wettkampf Deine Nervosität bekämpfen kannst? Und das mit einfachen Mitteln? Dann lies weiter, ich zeige Dir eine Möglichkeit, wie Du deine Wettkampfnervosität gut in den Griff bekommst.
Die eigentliche Ursache der Nervosität hat immer mit Deinen Gedanken zu tun.
Ich möchte Dir dazu eine Geschichte erzählen, die sich genauso vor ein paar Wochen ereignet hat. Ich fang mal am Ende an:
Diese Mail erhielt ich vor ein paar Wochen von Marias (Name geändert) Mama:
Hallo Frau Stanggassinger,
wir haben einen tollen Erfolg zu vermelden! Maria war bei XY-Cup nach dem ersten Durchgang- knapp nach der Dauerersten- Zweite und im zweiten Durchgang Erste! Wir sind ganz baff. Sie ist überglücklich. Ich weiß ja nicht, was Sie in der Stunde am Donnerstag genau gemacht haben, aber es hat Wunder gewirkt!
Vielen Dank
Maria ist 11 und eine begeisterte und talentierte Skifahrerin. Ihre Mutter erlebte mich bei einem Vortrag, sprach mich danach an, ob dieses Sport Mental Training nicht auch etwas für ihre Tochter sei. In einem ausführlichem Erstgespräch mit Mama und Tochter besprachen wir die Ziele des Mentaltrainings und es kamen die Schwerpunkte: Nervosität im Wettkampf bekämpfen und Aufbau von mehr Selbstbewusstsein heraus.
Was Nervosität genau ist, kannst du hier gern nachlesen Nervosität aus wikipedia
Falls Du die Erklärung nicht lesen willst, hier in ganz kurzer Form:
Nervosität ist eine innere Gemütsverfassung, die das Gegenteil von Gelassenheit darstellt. Du spürst dabei körperliche Symptome wie:
schnelle Augenbewegungen, Lidflattern,
unruhige Hand- und Armhaltung,
Hin- und Herlaufen,
veränderte, angehobene Stimmlage und schnelles, weniger kontrolliertes Sprechen,
Schweißausbrüche, Herzrasen, Zittern
ch behaupte Nervosität ist mit Stress im Wettkampf gleichzusetzen.
Stress führt immer zu emotionalen und körperlichen Reaktionen.
Welche sind es bei Dir?
Halte mal kurz inne und spüre, welche körperlichen Symptome Du wahrnehmen kannst, wenn Du nervös bist? Aber wir wollten uns ja mit der Bekämpfung der Nervosität beschäftigen und nicht mit den Symptomen.
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Wie bin ich vorgegangen und was kannst Du selbst auch ohne Coach umsetzen
Die Herausforderung für mich als Coach war eine Besondere, da Maria genau 2 Tage vor einem sehr entscheidenden Skirennen das 1. Mal zum Coaching zu mir kam.
Als erstes habe ich mit Maria herausgefunden, welche Gedanken denn genau vor dem Wettkampf in ihr rumspuken. Bei ihr ist es eigentlich immer nur der 2. Lauf eines Rennens.
Ihr fiel ein, dass sie Angst hat zu stürzen. Logisch, ist irgendwie nachzuvollziehen. Mit einem Sturz ist sie ausgeschieden, damit nicht in der Wertung und bekommt keine Punkte für die Gesamtwertung.
Aber in Wirklichkeit ging es nicht um die Angst vor dem Sturz, sondern um ihre Gedanken. Und durch weiteres Fragen und den Myostatiktest aus dem Wingwavecoaching (darüber kannst Du hier nachlesen.) kamen noch folgende Gedanken ans Licht:
„Ich schäme mich, wenn ich schon wieder rausfliege“
„Die anderen könnten mich auslachen“
Und dann was sehr interessantes:
„Ich fahre nur für einen ganz kleinen Verein, bin eigentlich eher nur Hobbysportlerin und die anderen schauen immer schon so blöd, wenn ich mal auf dem Treppchen stehe (also Platz 1- 3 erreicht habe)”
AHA!
Hier spielt das Unterbewusstsein Maria einen ganz schönen Streich. Sie selbst, bzw. ihr Unbewusstes spielt hier den Saboteur. Sie erlaubt es sich praktisch nicht, vor den anderen (vermeintlich besseren platziert zu sein……) Das ist ein Thema, welches ich mir zu einem späteren Zeitpunkt mit ihr noch mal anschaue.
Hast Du Lust, Dir die meine mentalen Wettkampftipps per pdf zu holen. Kurz und knackig. Du kannst es Dir hier einfach runterladen.
So und jetzt bist du dran: Welche Gedanken stecken hinter Deiner Nervosität?
Überlege Dir, welche Deine Gedanken hinter der Nervosität sind!
Mach dir ruhig ein paar Stichpunkt und wenn Dir nichts mehr einfällt, frage noch ein paarmal nach: Was noch? (Dein Gehirn wird nach Antworten suchen)
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass unseren Gedanken immer innere Bilder folgen?
Wenn also Maria im Lift sitzt und zum 2. Lauf rauf fährt, die oben genannten Gedanken denkt, was glaubst Du, hat sie für Bilder im Kopf?
Genau: die von gescheiterten Rennen…. wie sie rausfliegt…sie sieht sich in einer „Versagenssituation“
Du kannst für Dich prüfen, welche Bilder in Dir bei Deinen Gedanken entstehen.
Ein paar Beispiele:
Fußballer:
Gedanke: “Hoffentlich verschieße ich den 11 Meter nicht wieder…. ”
Bild: wie Du oder auch jemand anders einen 11 Meter verschossen hat
Golfer:
Gedanke: “bloß nicht ins Wasser…”
Bild: Platsch…..er sieht den Ball ins Wasser kullern wie es schon so oft passiert ist
Turner:
Gedanke: “bloß nicht wieder vom Balken fallen….”
Bild: ….wird sich vom Balken fliegen sehen
Du kannst das für Deine Sportart mal prüfen, welche Gedanken, welche Bilder erzeugen.
Willst Du die Nervosität bekämpfen, ändere Deine Gedanken und Bilder!
Falls Du Dich jetzt fragst, wie Du es schaffst anders zu denken, hier meine Vorgehensweise. Wie schaffst Du es nun einfach anders zu denken? Ich gehe dabei wie folgt vor und frage “meine Sportler”
Welche Eigenschaften brauchst du, um die stressbesetzte Situation gut zu meistern?
Was könntest Du Deiner Nervosität entgegen setzen?
Bei Maria war es Sicherheit, Mut und Glaube an sich selbst.
Was ist es bei Dir?
Welche Eigenschaft würde Dir helfen?
Such Dir eine Geschichte aus Deinem Leben, in der Du genau diese Eigenschaften benutzt hast
Gehe dabei genau in die Situationen hinein.
Gehe so genau wie möglich in diese Erinnerung?
Gehe so genau wie möglich in diese Erinnerung
- Wie sah es dort aus?
- Was hast Du gehört?
- Gab es einen Geruch? einen Geschmack?
- Und ganz wichtig: Wie hast Du Dich gefühlt?
Suche dir passende Schlagwörter oder kurze Sätze, mit denen Du Dich in die Situation beamst.
Zusammenfassung:
- schau Dir zuerst Deine “nervositäts-bringende” Situation an
- Schau Dir kurz das entstehende Bild dazu an
- Frage Dich, welche Eigenschaft Du brauchst, um der Nervosität was entgegen zu setzen
- Erinnere Dich mit allen Sinnen an ein Ereignis, in der Du genau diese Eigenschaft hattest
- Finde je Geschichte ein Codewort oder einen kurzen knackigen Satz
- üben! Wenn Du merkst, Nervosität setzt ein: Check: was brauche ich jetzt: Antwort: Mut: okay: mein Mutbild …. welcher Satz….. atmen und los geht’s…..
Wenn Dir bewusst wird, dass Deine Nervosität nur die Folge Deiner Gedanken sind, dann kann Dein Ziel nur lauten:
Beherrsche Deine Gedanken und lass Dich nicht von Deinen Gedanken beherrschen.
Einen weiterführenden Artikel, in dem ich dir auch einen Notfallplan gegen Nervosität vorstelle, findest Du hier:
Ich wünsche Dir viele Wettkämpfe, bei denen Du Deine Nervosität so im Griff hast, dass sie Deiner Leistung keinen Abbruch tun.
Ein bisschen Nervosität, Anspannung ist wichtig, aber das weißt Du ja. Es geht immer nur darum das richtige Maß zu finden.
Bis bald und herzliche Grüße aus dem MentalHouse
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