Teamfähigkeit im Sport. 5 Dinge, die Du als Teamplayer brauchst.

UTE STANGGASSINGER

Als ehemalige Nationalspielerin im Volleyball unterstützt sie heute mit Leidenschaft junge und junggebliebene Talente auf ihrem Weg an die Spitze und macht sie als Mensch ein großes Stück stärker.

Teamfähigkeit wird in Unternehmen groß geschrieben und in (fast) jeder Bewerbung steht: “ich bin teamfähig.” Wissen die Bewerber eigentlich, was es genau bedeutet? Und meint Teamfähigkeit im Sport das gleiche?

Wie ist es im Sport? Prüft ein Trainer, wenn er einen neuen Spieler in die Mannschaft holt, diesen auf seine Qualitäten als Teamplayer?

Ein guter Chef weiß um die Nützlichkeit der unterschiedlichen Charaktere in seinen Team. Warum? Weil er sich davon bessere Ergebnisse erhofft, ein schnelleres Vorankommen, eine fristgerechte Zielerfüllung.

Vorweg gestellt behaupte ich, dass Teamfähigkeit keine Charaktereigenschaft ist, sondern sich aus unterschiedlichen Eigenschaften zusammensetzt. Teamfähigkeit bedeutet nicht, immer lieb und nett zu sein und mit allen gut aus zukommen oder sich immer unterzuordnen und nichts in Frage zu stellen.

Ich erkläre Dir in diesem Artikel, worauf es meiner Meinung nach bei Teamfähigkeit im Sport wirklich ankommt.

Was Du über Teamfähigkeit allgemein wissen solltest

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Teamfähigkeit beschreibt die Fähigkeit, in einem Team zielführend arbeiten zu können.

“Die Kompetenz ‚Teamfähigkeit‘ umfasst dabei eine Reihe unterschiedlicher sozialer Kompetenzen. Ein teamfähiger Mensch kann beispielsweise die Dynamik zwischen den anderen Teammitgliedern erkennen, Stärken und Schwächen absehen, Differenzen innerhalb des Teams effektiv lösen und sich auch selbst produktiv ins Team eingliedern.”

Quelle: http://definition-online.de/teamfaehigkeit/

Als teamfähig gilt, wer

  • gemeinsam mit anderen an einem Ziel arbeitet (und das auch will)
  • mit anderen Meinungen respektvoll und tolerant umgehen kann.
  • sich engagiert in der der Gruppe einbringt, auch mal motiviert und andere wieder zurück ins Boot holt
  • kritikfähig ist, ohne diese persönlich zu nehmen
  • selbstbewusst seine Ideen vertritt, aber auch andere Ideen respektiert
  • verlässlich und pünktlich seine Aufgaben oder Teilaufgaben erledigt
  • bei Uneinigkeit zu Kompromissen bereit ist
  • rücksichtsvoll mit schwächeren Gruppenmitgliedern umgeht
  • in der Zusammenarbeit mit anderen konstruktiv und fair ist
  • auch bei Problemen nicht zurückschreckt, sondern nach Lösungen sucht (auch mal Streit schlichtet)
  • wer anerkennt, dass die verschiedenen Charaktere eine Bereicherung für die Gruppe sind
  • eine hohe Frustrationstoleranz mitbringt

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So weit so gut! Und in Sportteams?

Bist Du Trainer, wirst Du natürlich die bestmögliche Mannschaft haben wollen. Du wirst Spieler „verpflichten“, die gewisse sportliche Eigenschaften mitbringen. Vielleicht willst Du bestimmte Positionen besetzen, wünscht Dir erfahrene Sportler oder auch junge, heißblütige Talente. Achtest Du auf die persönlichen Eigenschaften des Sportlers? Wie verhält es sich mit „Starspielern“?

Bist Du ein Mannschaftssportler und orientierst Dich neu? Willst vielleicht in der nächsten Saison in einem anderen Team spielen. Worauf achtest Du?

Mögliche Kriterien wären:

  • Qualität des Teams (in welcher Liga?, auf welchem Tabellenplatz?)
  • Wie sagt Dir der Trainer zu?
  • Wie sind die Trainingsbedingungen?
  • Vielleicht auch: „ Was genau kann ich verdienen?“

Möchtest Du wissen, wie es um Deine mentalen Fähigkeiten steht, unabhängig von Deinem Team? Dann führe den Sport Mental Test durch und erfahre deinen besten Bereich und den mit dem größten Entwicklungspotenzial.

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Teamfähigkeit im Sport: diese 5 Dinge solltest Du als Trainer oder Teammitglied kennen und umsetzen

Das besondere an der Teamfähigkeit in Sportteams sehe ich übrigens , dass im Unterschied zu Unternehmen die Emotionen einen viel größeren Rahmen einnehmen. Das Team gewinnt und verliert zusammen. Wird Freude und auch Leid teilen. In der Arbeitswelt gibt es natürlich auch gemeinsame Ziele, diese Erreichung oder Nichterreichung wird aber eher weniger emotional erlebt.

Meine 5 Punkte:

1. gemeinsames Ziel

Das ergibt sich meist durch den Leistungsgedanken im Sport: Wir wollen aufsteigen. Einen bestimmten Platz erreichen. Dieses Ziel legt meist der Trainer fest und kommuniziert es an die Mannschaft. Dann wird darüber nachgedacht, was zu tun ist, oder auch wie es zu erreichen ist. Ich betreute vor kurzem eine Fußballmannschaft in einem Trainingslager, weil sie genau an dem Punkt standen, dass sie von ihrem anfangs gesetztem Saisonziel weit entfernt sind in der Rückrunde unbedingt punkten wollen. Wir definierten ein konkretes Ziel für die Rückrunde und begannen mit dem Warum. Jeder Spieler befasste sich mit seinem eigenen „Warum“. Was habe ich davon, dieses Ziel zu erreichen? Was hat das Team davon? Das waren schon mal spannende Erkenntnisse. Denn nur wenn das Warum stark genug ist, werden sich die Wie’s (die Werte und Überzeugungen) und die „Was“ (die konkreten Handlungsschritte) anschließen. interessant dazu für Dich vielleicht mein Artikel:

Du brauchst mehr Willenskraft? Dann frage nach dem WARUM!

2. Akzeptiere, dass jeder anders ist. Übe Dich in Toleranz!

In einem Team sind selbstverständlich unterschiedliche Charaktere. Und das ist auch gut so. Akzeptiere, dass jeder anders tickt und für’s Team wertvoll ist. Das erfordert Toleranz und setzt voraus, dass jeder die Stärken (und vielleicht auch die Schwächen- oder sagen wir lieber das Entwicklungspotential) kennt. Herausfinden lässt sich das über eine Stärkenarbeit, die ich in meinen Workshops anbiete. Jeder Spieler entdeckt und kommuniziert seine sportartspezifischen und persönlichen Stärken und bringt sie ins Team ein. Hier ein Beispiel aus einem Workshop. Allein durch das Kommunizieren vor dem Team entsteht eine Bewusstheit und Verpflichtung, die für den Ausbau der Teamfähigkeit eine große Bedeutung hat.

3. Findet eure gemeinsamen Werte und Regeln

Sicher hast Du schon einiges über Werte gehört. Also Dinge, die Dir im Umgang mit anderen wichtig sind.
Es gibt zig Artikel über Werte, Wertehierarchien und zur Bestimmung von Werten.
Gibst Du in Google das Worte „Werte“ ein, erscheinen zig Seiten, bei denen Du auch bei einigen einen individuellen Wertetest oder auch Deine Teamfähigkeit testen kannst.

Hier eine interessante Seite dazu. teamworks-gmbh.de

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Das was Dir wichtig ist, muss für deinen Teamkameraden noch lange nicht die gleiche Bedeutung haben.

Ich arbeite hierbei mit einer speziellen Werteliste für Teams, bei denen die Sportler und Trainer zuerst ihre eigene Wertehierarchie bestimmen und dann im 2 Schritt die Werte so sortieren, dass es am Ende eine Werteübersicht in Hinblick auf das Miteinander im Team und das Erreichen das Teams gibt.

Aus diesen Werten ergeben sich dann die Teamregeln und Werte eines Teams.
Diese sind ein sehr entscheidender Aspekt für die Teamfähigkeit und stärken das Gemeinschaftsgefühl.

4. Sei kritikfähig und nimm es nicht persönlich

Falls Du Teamspieler bist kennst du sicher folgende Situationen:
Ihr habt ein Spiel und es läuft gerade nicht wirklich rund. Nehmen wir ein Fußballteam, das gerade unglücklich in Rückstand gerät. Vielleicht eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr, ein individueller Fehler des Torwarts und plötzlich fällt ein Tor.
Die Emotionen der Mitspieler oder auch des Trainers kochen hoch. Da können auch mal Worte fallen, die in einem normalen Erregungszustand nicht fallen würde. Nimm es nicht persönlich, sondern versucht gemeinsam eure Konzentration wieder auf das Spiel zu lenken. Häufig wird zu lange dem „Missgeschick“, dem „Fehler“, der „Emotion“ verweilt, was Auswirkungen auf die nächsten Spielzüge hat. Auch hier gilt es, Werte und Regeln zu definieren, wie wir uns als Team in solchen Situationen verhalten.

Im Anschluss an ein Spiel (und erst dann) kann es sinnvoll sein, konstruktive Kritik zu äußern und auch zu empfangen, immer unter dem Gesichtspunkt: Wir wollen uns weiterentwickeln und unsere Teamfähigkeit ausbauen?

5. Sei ein Unterstützer oder bitte um Hilfe

Unterschiedlichen Charaktere, Erfahrung und auch Alter gibt es in jedem Team und somit auch verschiedene Rollen. Bist Du ein erfahrener Spieler, dann gib Unterstützung!
Geh aktiv auf jüngere, unerfahrenere Mitspieler zu.
Bist du jung und hast eher das Gefühl, Unterstützung zu brauchen, fordere diese direkt ein!

Frage in meinem Workshop: Was wünscht ihr euch von euren Teammitgliedern?
die älteren: direkte Fragen der Jüngeren oder Neuen!
die jungen: konstruktive Kritik, Tipps und einfach Gespräche führen.

Fazit: Sprecht miteinander!

hier nochmal zusammengefasst die 5 Punkte für erfolgreiche Teamfähigkeit im Sport:

  1. Gemeinsames Ziel
  2. Akzeptiere, dass jeder anders ist. Übe Dich in Toleranz!
  3. Findet eure gemeinsamen Werte und Regeln
  4. Sei kritikfähig und nimm es nicht persönlich
  5. Sei ein Unterstützer oder bitte um Hilfe

Möchtest Du wissen, ob Du Nachholbedarf im Bereicht Teamfähigkeit im Sport hast, oder als Trainer an einem Workshop zu diesem Thema interessiert sein, nimm gern Kontakt zu mir auf. Selbstverständlich darfst Du Dir auch einen Termin buchen, egal ob Sportler oder Trainer.

Hier noch ein passender Artikel aus dem Bereich: „Motivation in Sportteams“

Du verstehst deine Sportler nicht? Daran kann es liegen…

 

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Du bist mindestens 15 Jahre alt, ambitioniert und bereit den nächsten Schritt zu gehen? Dann lass uns reden und buche dir ein Erstgespräch mit mir.

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Du bist ein ambitionierter Freizeitsportler und möchtest an deinen mentalen Fähigkeiten arbeiten? Dann habe ich eine Idee für dich! 

Bis bald und herzliche Grüße aus dem MentalHouse

2 Kommentare

  1. Sehr hilfreicher und informativer Artikel!

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