Deine Konzentration entscheidet alles
Konzentration ist der unsichtbare Mitspieler, den du vielleicht gar nicht bemerkst, solange alles glatt läuft. Doch wenn es drauf ankommt, zeigt sich, wie gut du diesen Mitspieler trainiert hast.
Was bedeutet Konzentration eigentlich?
Konzentration zählt zu den „Big Five“ der mentalen Stärke. Mit ihr besitzt du die Fähigkeit, die wirklich wichtigen Dinge zu erkennen und alles andere auszublenden. Wie das genau geht?
Stell dir vor, dein Kopf ist wie ein Scheinwerfer:
- Wenn der Lichtkegel eng ist, leuchtet er mit voller Kraft auf einen kleinen Punkt. Du siehst jedes Detail, alles andere liegt im Dunkeln.
- Wenn der Lichtkegel breit ist, kannst du eine größere Fläche sehen, aber ohne die gleiche Klarheit.
Im Sport bedeutet das:
- Enger Fokus: Zum Beispiel, wenn ein Sportschütze die Zielscheibe im Visier hat oder ein Basketballer am Freiwurfpunkt steht.
- Weiter Fokus: Wenn du als Torhüter das ganze Feld überblickst oder als Golfer das Faiway entlangschaust.
Konzentration ist also flexibel. Aber genau das ist die Herausforderung. Denn sie wird ständig von äußeren Ablenkungen (Publikum, Gegner, Druck) und inneren Zweifeln (Nervosität, Angst vor Fehlern) getestet.
Je besser du daher deine Konzentration kontrollierst, desto schneller findest du in deinen Flow und kannst deine volle Leistung abrufen.
Mentale Stärke fängt damit an, die eigene Konzentration zu verstehen und gezielt einzusetzen. Je mehr du daran arbeitest, desto selbstbewusster wirst du – nicht nur im Sport, sondern in allen Lebensbereichen.
Wie du deinen Fokus für den Wettkampf trainierst
Konzentration ist nicht gleich Konzentration. Es gibt verschiedene Arten, wie du deinen Fokus lenken kannst. Und welche davon du brauchst, hängt von der Situation ab.
Wie du schon gelesen hast, ist dein Kopf wie ein Lichtkegel. Manchmal brauchst du einen engen Strahl, der ein Ziel mit voller Helligkeit beleuchtet. Manchmal musst du das Licht breiter einstellen, um das große Ganze zu erkennen. Das Entscheidende ist, dass du den Fokus bewusst steuern kannst. Und das kannst du trainieren.
4 Arten der Konzentration
Nach wissenschaftlichen Modellen gibt es vier Konzentrationsarten:
👉🏻 Weit – nach außen
Du nimmst alles um dich herum wahr, z. B. die gesamte Laufstrecke oder die Position deiner Gegner. Beispiel: Eine Triathletin scannt die Schwimmstrecke und schaut, wo sie sich am besten einreiht. Wann ist das wichtig? Beim Start oder wenn du dir schnell einen Überblick verschaffen musst.
👉🏻 Eng – nach außen
Dein Fokus liegt komplett auf einem Ziel oder einem Detail. Beispiel: Ein Golfer fixiert die Linie, die den Ball ins Loch führen soll. Wann ist das wichtig? Wenn Präzision gefragt ist und jeder kleine Fehler zählt.
👉🏻 Weit – nach innen
Du hörst auf deinen Körper und checkst, wie es dir geht: „Bin ich fit? Wie ist mein Atemrhythmus?“ Beispiel: Ein Langstreckenläufer merkt, dass sein Tempo zu hoch ist und passt es an. Wann ist das wichtig? Beim Selbst-Check, um den Rhythmus zu halten oder Fehler zu vermeiden.
👉🏻 Eng – nach innen
Deine Aufmerksamkeit ist komplett auf deine Gedanken, Gefühle oder Motivation gerichtet. Beispiel: Eine Turnerin stellt sich vor der Kür den perfekten Ablauf vor. Wann ist das wichtig? Wenn du dich sammelst und auf deinen Moment vorbereitest.
Der Schlüssel: Flexibilität im Fokus
Das zeigt: Konzentration ist nicht starr. Je besser du zwischen diesen Arten der Konzentration wechseln kannst, desto stabiler bleibst du – auch unter Druck. Schauen wir uns das an dem Praxisbeispiel einer Tennisspielerin beim Aufschlag an:
- Sie nimmt die gesamte Spielfeldsituation wahr mit Position des Gegners und die Stimmung. (Weit – nach außen)
- Der Blick geht zum Ziel, wo der Ball aufkommen soll. (Eng – nach außen)
- Sie fokussiert ihren Atem, beruhigt sich und holt sich mentale Sicherheit. (Eng – nach innen)
- Nach dem Aufschlag scannt sie die Reaktion ihres Gegners, um die nächste Aktion zu planen. (Weit – nach außen)
Mein Tipp:
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4 Konzentrationskiller im Sport und wie du sie überwindest
Viele Sportler glauben, sie müssten einfach „mehr Disziplin“ haben, um konzentriert zu bleiben. Doch in Wahrheit steckt mehr dahinter: Konzentration wird von äußeren und inneren Faktoren beeinflusst, die jeder kennen sollte:
1. Stress und Druck
Stress setzt deinen Körper in Alarmbereitschaft. Das Herz schlägt schneller, der Atem wird flacher, und dein Gehirn kommt in den „Kampf- oder Fluchtmodus“. In diesem Zustand verlierst du den Zugang zu deinem Fokus, weil dein Kopf damit beschäftigt ist, Gefahren zu bewerten, anstatt dich auf die Aufgabe zu konzentrieren.
💡Tipp:
Finde deinen „Pausenknopf“. Eine einfache Atemübung (z. B. 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden ausatmen) signalisiert deinem Körper, dass keine Gefahr besteht, und bringt dich zurück in den Moment.
2. Innere Unruhe
Dein Kopf arbeitet auf Hochtouren, besonders vor Wettkämpfen, wenn die Nervosität steigt. Das liegt daran, dass dein Gehirn versucht, alle möglichen Szenarien durchzuspielen, um vorbereitet zu sein. Leider bringt das oft mehr Chaos als Klarheit.
💡Tipp:
Entwickle ein einfaches Vor-Wettkampf-Ritual, das deinen Geist beruhigt. Zum Beispiel: Schreibe dir drei kurze Sätze auf, die dich motivieren, und lies sie vor dem Start laut vor.
3. Ablenkungen von außen
Zuschauer, Gegner, Geräusche, all das kann deinen Fokus zerstreuen. Dein Gehirn ist darauf programmiert, ständig nach neuen Reizen zu suchen, was in der Wettkampfsituation hinderlich ist.
💡Tipp:
Stell dir eine Schutzglocke um dich vor, die alles Störende ausblendet. Wiederhole in deinem Kopf: „Ich bin hier, ich bin bei mir.“
4. Selbstzweifel
Wenn du dich fragst: „Was, wenn ich versage?“, löst das ein Dominoeffekt aus: Deine Gedanken drehen sich um das Scheitern, statt um das, was du tun musst. Dieses Gedankenkarussell schwächt nicht nur deinen Fokus, sondern auch dein Selbstvertrauen.
💡Tipp:
Tausche negative Gedanken gegen einen positiven Fokus. Sag dir: „Ich bin vorbereitet, ich schaffe das.“ Notiere dir diesen Satz und trag ihn als mentale Stütze bei dir.
Mit diesen 3 Übungen verbesserst du deine Konzentration
Konzentration ist nicht angeboren. Sie ist ein Werkzeug, das du mit einfachen Techniken schärfen kannst. Und wie bei jedem Werkzeug gilt: Je öfter du übst, desto besser wirst du darin. Hier sind 3 Übungen, die du sofort ausprobieren kannst.
1. Fokus-Pyramide
Die Fokus-Pyramide hilft dir, den Gedankenstrom zu steuern und dich schrittweise auf eine Aufgabe zu konzentrieren.
So funktioniert’s:
- Entspann dich und setze dich ruhig hin, schließe die Augen und atme tief ein und aus, um deinen Kopf zu klären.
- Stelle dir ein klares Ziel vor oder ein Bild, wie du eine perfekte Bewegung ausführst (z.B. einen sauberen Sprung oder einen präzisen Schlag).
- Baue die Pyramide:
Ebene 1 – Basis: Konzentriere dich nur auf das Ziel.
Ebene 2 – Mitte: Erweitere deinen Fokus auf den Körper.
Ebene 3 – Spitze: Ziehe die Umgebung mit ein.
Kombiniere nun alle 3 Ebenen in deinem Fokus.

- Halte die Balance und versuche, dein Ziel weiterhin im Zentrum zu behalten, während du die äußeren und inneren Wahrnehmungen bewusst steuerst.
Wann hilft die Übung?
Die Übung bringt dich vor Trainingseinheiten oder Wettkämpfen in einen klaren, fokussierten Zustand, in dem du deine Gedanken und Wahrnehmungen gezielt steuern kannst.
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2. Visueller Tunnel
Der visuelle Tunnel trainiert deinen engen Fokus und hilft dir, Ablenkungen auszublenden.
So funktioniert’s:
- Wähle einen Gegenstand, den du in deinem Blickfeld fixieren kannst, z. B. eine Wasserflasche oder einen Punkt an der Wand.
- Schaue gezielt nur diesen Punkt an und versuche, alles andere in deinem Umfeld auszublenden.
- Halte den Fokus 30 Sekunden lang, ohne die Augen zu bewegen, und nimm bewusst wahr, wie sich dein Geist beruhigt.
- Erhöhe zu Übungszwecken die Dauer schrittweise auf bis zu 2 Minuten.
Wann hilft die Übung?
Wenn du dich in stressigen Situationen schnell sammeln willst, z. B. nach einer Ablenkung im Wettkampf.
3. Atem-Zähl-Technik
Die Atem-Zähl-Technik ist der beste Anker, wenn dein Kopf unruhig ist. Diese Übung verbindet deinen Atemrhythmus mit deiner Konzentration und gibt dir Stabilität.
So funktioniert’s:
- Setze dich ruhig hin oder stehe locker aufrecht.
- Atme tief ein und zähle dabei bis 4. Halte den Atem kurz an und zähle bis 2.
- Atme langsam aus und zähle dabei bis 6.
- Wiederhole das Ganze für 1–2 Minuten, bis du merkst, dass dein Geist ruhiger wird und dein Fokus klarer.
Wann hilft die Übung?
Direkt vor einem Wettkampf oder in Momenten, in denen du nervös bist.
💡Tipp:
Kombiniere diese Übungen mit Visualisierungstechniken, um deinen mentalen Fokus weiter zu schärfen. Hier findest du dazu mehr: Visualisierungstechniken im Sport
So bleibst du im Sport konzentriert
Konzentration ist ein echter Gamechanger. Egal, ob du auf dem Tennisplatz stehst, an der Startlinie wartest oder dich auf eine wichtige Trainingseinheit vorbereitest. Aber der größte Vorteil ist, sie liegt in deiner Hand!
Meine Empfehlung für dich: Starte klein, aber starte noch heute. Suche dir eine Übung aus diesem Artikel aus. Probiere sie gleich und mach sie direkt vor deiner nächsten Trainingseinheit wieder. Bleib am Ball und beobachte, was sich für dich verändert, und lass dich von deinen Fortschritten motivieren. Du wirst sehen: Schon nach kurzer Zeit merkst du, wie dein Fokus stärker wird.
Deine


PS: Zusatz für Eltern von jungen Sportlern:
Tipps für Eltern: Konzentration bei Kindern fördern
Als Elternteil möchtest du, dass dein Kind im Sport mit Freude und Selbstvertrauen dabei ist. Doch gerade die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, fällt Kindern oft schwer. Vor allem, wenn Ablenkungen oder Druck ins Spiel kommen. Mit ein paar gezielten Ansätzen kannst du deinem Kind helfen, seine Konzentration zu stärken:
1. Schaffe klare Routinen
Feste Abläufe vor Wettkämpfen oder Trainingseinheiten geben deinem Kind Sicherheit und helfen, den Kopf freizubekommen.
2. Fördere die Aufmerksamkeit spielerisch
Spiele wie Puzzles, „Was fehlt?“ oder Hörspiele mit Quizfragen sind einfache Möglichkeiten, die Konzentration deines Kindes im Alltag zu schulen.
3. Bleibe ein Vorbild
Kinder lernen durch Beobachten. Zeigst du selbst Ruhe und einen positiven Umgang mit Herausforderungen, wird dein Kind das nachahmen.
👉🏻 Du möchtest dein Kind bestmöglich unterstützen?
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